Formen und Symptome von Vorhofflimmern

Vorhofflimmern ist die am häufigsten auftretende Herzrhythmusstörung.1
Rund 1,8 Millionen Menschen in Deutschland sind von ihr betroffen.2

Wenn das Herz stolpert

Das Herz besteht aus zwei Hälften, die je zwei Hohlräume besitzen: einen Vorhof und eine Kammer. Damit das Blut im Körper zirkulieren kann, müssen sich diese immer wieder zusammenziehen und dann entspannen. Genau dafür ist der sogenannte Sinusknoten zuständig. Er ist der natürliche Schrittmacher des Herzens, der den Herzrhythmus vorgibt. Indem er elektrische Signale aussendet, sorgt er dafür, dass sich die Vorhöfe gleichzeitig zusammenziehen – ein Herzschlag wird ausgelöst. Im Normalzustand passiert das 60 bis 90 Mal pro Minute.

Beim Vorhofflimmern kommt es zu einer Störung des Herzrhythmus.3,4 Durch fehlerhafte elektrische Signale schlagen die Vorhöfe nicht mehr im Takt, sondern unkontrolliert – sie flimmern. Der normale Herzschlag ist damit nicht mehr gegeben. Wie das aussehen kann, sehen Sie hier.

Verschiedene Arten von Vorhofflimmern

Vorhofflimmern zeigt sich in verschiedenen Formen:

  • Paroxysmales Vorhofflimmern: Dieses kurzzeitige Vorhofflimmern endet in der Regel innerhalb von 48 Stunden allein. Auch Vorhofflimmer-Episoden, die im Laufe von sieben Tagen selbst in den Sinusrhythmus zurückkehren oder durch eine Therapie zum Ende gebracht werden, zählen zu dieser Form.1
  • Persistierendes Vorhofflimmern: Bei dieser Form hält Vorhofflimmern länger als sieben Tage an. Dazu zählen auch Episoden, die frühestens nach einer Woche durch eine Therapie beendet werden.1
  • Langanhaltendes, persistierendes Vorhofflimmern: Hierbei handelt es sich um ein Vorhofflimmern, das seit mindestens einem Jahr bestand, bevor die Entscheidung gefällt wurde, eine Behandlung zur Rhythmuskontrolle zu beginnen.1
  • Permanentes Vorhofflimmern: Diese Art von Vorhofflimmern wird von Patient:innen und Ärzt:innen akzeptiert. Es kommt zu keiner Behandlung zur Rhythmuskontrolle. Sollte die Behandlung doch eingeleitet werden, ist die Herzrhythmusstörung als langanhaltendes, persistierendes Vorhofflimmern einzuordnen.1

Oft keine Symptome spürbar

Die Symptome von Vorhofflimmern sind häufig unspezifisch.5 Viele Betroffene spüren oft gar keine Beschwerden.5 Bei einigen Patient:innen kann es sich hingegen als ein starkes Herzrasen beziehungsweise Herzstolpern bemerkbar machen.5 Bei manchen Patient:innen kommt es außerdem zu:

  • Antriebslosigkeit
  • Atemnot
  • Brustschmerzen
  • Engegefühl in der Brust
  • Erschöpfung
  • innere Unruhe
  • Schwindel
  • Schwitzen
  • Schlafstörungen

Quellen:

  1. Hindricks G, et al. 2020 ESC Guidelines for the diagnosis and management of atrial fibrillation. Eur Heart J. 2020;42:373-498.
  2. Kip M, et al. Weißbuch Schlaganfallprävention bei Vorhofflimmern. Thieme Verlag. 2015.
  3. Allessie MA, et al. Electropathological substrate of long-standing persistent atrial fibrillation in patients with structural heart disease: longitudinal dissociation. Circ Arrhythm Electrophysiol. 2010;3:606-615.
  4. Spach MS, Josephson ME. Initiating reentry: the role of nonuniform anisotropy in small circuits. J Cardiovasc Electrophysiol. 1994;5(2):182-209.
  5. Wynn GJ, et al. The European Heart Rhythm Association symptom classification for atrial fibrillation: validation and improvement through a simple modification. Europace. 2014;16:965-972.